Passformkriterien für Pferd und Reiter

Passformkriterien

Passformkriterien gibt es für Pferd und den Reiter, ein gut passender Sattel sollte die Kriterien für beide ausreichend erfüllen.

Passformkriterien Pferderückens:

  • Länge
    • ein passender Sattel sollte nicht über den letzten Brustwirbel hinaus reichen (Ausnahme Westernsättel), die Lendenwirbelsäule des Pferdes ist nicht tragfähig
  • Kammerwinkel
    • sollte Parallel zum Schulterwinkel des Pferdes sein
  • Kissenwinkel
    • sollte so sein, dass die Kissen eine maximale Auflagefläche bilden
  • Baumschwung
    • Sattelbäume weißen unterschiedliche Schwünge auf, dieser sollte bestmöglich zum Pferd passen, zu große Abweichungen können nur bedingt durch die Polsterung kompensiert werden
  • Baumbreite
    • Der Baum überträgt den Druck über die Kissen aufs Pferd und muss daher auch zur Rückenbreite des Pferdes passen
  • Breite Wirbelkanal
    • Der Wirbelkanal gewährleistet die Freiheit der Wirbelsäule und macht eine Längsbiegung möglich
  • Höhe Kissenansatz
    • Hier geht es um die seitliche Freiheit des Widerrists, dieser sollte nach rechts und links ausreichend Platz haben
  • Kissenform und Höhe
    • Je nach Exterieur des Pferdes muss die Kissenform richtig gewählt sein. Wir unterscheiden hier in Französische- oder auch Bananenkissen und Keilkissen. Mischformen sind nicht selten. Grob gesagt finden Franz. Kissen eher auf kurzen Pferden, mit etwas Schwung oder ansteigender Lende Verwendung, während Keilkissen häufiger bei eher geraden Pferden mit einem erhöhten Widerrist Verwendung finden.
  • Form und Länge des Kopfeisens
    • Die Form des Kopfeisens ist abhängig von der Form des Widerristes. Es muss seitlich genügend Freiheit sein, ein langer und großer Widerrist profitiert von einem längeren Kopfeisen und dem Sattel zu stabilisieren, während runde Pferde mit wenig Rist ein U-förmiges benötigen.


Passformkriterien Reiter:

  • Sitzgröße
    • Der Reiter sollte gut platz finden und weder mit dem Schambein auf dem Vorderzwiesel sitzen noch zu weit hinten im Sattel einsitzen, ein paar Finger platz bis zum Sattelkranz ist erstrebenswert aber bei hochgezogenen Tiefsitzern oft nicht vorgesehen.
  • Schwerpunkt des Sattels
    • Sollte so liegen, dass der Reiter im Schwerpunkt des Pferdes sitzt und einen neutralen Sitz einnehmen kann.
  • Form und Größe der Pausche
    • Modern sind Aufsätzpauschen, hier muss man besonders aufpassen, das diese zum Reiter passt und die Hüfte nicht überstreckt wird. Es empfehlen sich bei mehreren Reitern auf Sättel mit Klettpauschen zurück zu greifen um mehr Flexibilität in der Passform zu erhalten.
  • Blattlänge
    • Hier ist die Länge des Reiterbeins ausschlaggebend, der Reiter sollte gut ans Pferd kommen sich aber nicht mit den Stiefeln in der Blattkannte verhaken. 
  • Vorschnitt des Sattelblattes
    • Bei Reitern mit langen Beinen kann ein Blattvorschnitt nötig sein um das Bein gut unterzubringen, auch wenn der Bügel gern etwas kürzer eingestellt wird, ist ein zu gerades Blatt nicht von Vorteil.
  • Tailierung des Sitzes
    • Ein sehr individuelles Thema, da heißt es hin fühlen. Der Abstand der Sitzbeinhöcker ist nicht bei jedem Gleich, die Sitzknochen müssen problemlos auf dem Sitz platz finden und dürfen nicht auf der Kannte sein, auch zu breite Sitze können ein Problem für den Reiter darstellen. 
  • Form des Sitzes
    • Je nach Verwendung und Vorliebe wird zwischen flachen Sitzkurven, mitteltiefen Sitzen und tiiefsitzern unterschieden. Bei Western und Barocksätteln ist eher ein Arbeitssitz zu finden, der einen eine sehr bequeme aber nicht immer aufrechte Position erlaubt.
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